Heizungsgesetz beschlossen: Bundesregierung verpasst den perfekten Zeitpunkt
Es ist vollbracht: Der Bundestag hat am 8. September das neue Gebäudeenergiegesetz (GEG) verabschiedet. Endlich herrscht Klarheit. Mit dem „Heizungsgesetz“ möchte die Ampel-Koalition den Umstieg auf erneuerbare Energien beim Heizen und damit den Klimaschutz voranbringen. Die Vorgaben sollen für die meisten Gebäude allerdings später greifen als zunächst geplant und schrittweise umgesetzt werden. Die neuen Regeln sollen ab Januar 2024 aber zunächst nur für Neubauten in Neubaugebieten gelten. Bei allen anderen Gebäuden sollen die Kommunen erst eine Wärmeplanung vorlegen.
Der Grundstein für den langen Prozess der Wärmewende scheint gelegt. Unser Geschäftsführer, Thomas Rebel, findet aber das Timing der Bundesregierung schlecht gewählt. Denn: seiner Meinung nach hat die Regierung den perfekten Zeitpunkt für dieses Gesetz verpasst. Die Aufbruchsstimmung und der Handlungsdruck, die vor den ersten Entwürfen herrschten, sind lange verflogen. Die Bevölkerung ist verunsichert und wird erstmal abwarten. Es gibt praktisch keinen Grund für Verbraucher, ihre Heizung auszuwechseln, bevor die kommunale Wärmeplanung bis spätestens 2028 für ganz Deutschland vorliegt.
Gleichzeitig herrscht aktuell eine wirtschaftlich angespannte Lage. Die Inflation und der eher pessimistische Konjunkturausblick bilden keine gute Grundlage für Investitionsentscheidungen dieser Größenordnung. Parallel nehmen die Energiekosten für fossil betriebene Heizungen und damit auch die Investitionsimpulse für eine neue Heizung wieder ab. Zu guter Letzt haben wir einen abgeschlagenen Immobilienmarkt: Wenige Immobilien wechseln ihre Besitzer, sodass ein weiterer Treiber für Investitionen in moderne Heizsysteme schlicht fehlt.
Nirgendwo werden gerade echte Anreize für einen Umstieg geschaffen und das ist unser großes Problem, meint Thomas Rebel. Den einzigen Lösungsweg sieht er bei unbürokratisch zugänglichen und ausreichend hohen Fördermitteln. Der Wille der Regierung ist vorhanden. Sie muss jetzt nur so schnell wie möglich eine unkomplizierte Förderkulisse etablieren.
