Interview Si: Thomas Rebel, Geschäftsführer HomeServe
Durch die Übernahme verschiedener SHK-Handwerksbetriebe baut das international agierende Unternehmen HomeServe seit ca. zwei Jahren in Deutschland einen neuen Gruppenverbund auf. Auf den Erhalt der Individualität der einzelnen Betriebe wird dabei besonderer Wert gelegt. Nachdem wir in Si 12/2023 mit Joachim Scheel, Geschäftsführer der Scheel Haustechnik GmbH, über die Vorteile und Herausforderungen des Eintritts seiner Firma in die Gruppe sprechen konnten, folgte in Ausgabe 02/2024 ein Gespräch mit Thomas Rebel, Geschäftsführer von HomeServe in Deutschland.
Si: Sehr geehrter Herr Rebel, HomeServe ist ursprünglich eine britische Firma, die nun seit einigen Jahren auch am deutschen Markt aktiv ist. Könnten Sie uns ein wenig darüber erzählen, wie es dazu gekommen ist?
Rebel: Das ist richtig, die Firma wurde vor 30 Jahren in Großbritannien gegründet. Damals fingen wir mit einem Produkt an: dem Schutzbrief. Dieser funktioniert im Prinzip genau so wie beim ADAC, nur eben nicht fürs Auto, sondern fürs Haus. Der Schutzbrief war damals und ist auch heute das Kernprodukt. Damit haben wir weltweit etwas über 9 Mio. Kunden, allein in Europa sind es ca. 6 Mio. Mit diesem Produkt war HomeServe in England zu Beginn sehr erfolgreich, sodass nach und nach auch in andere Märkte expandiert wurde – unter anderem in die USA, Frankreich, Spanien oder Japan. Vor ungefähr sieben Jahren haben wir uns dann gefragt, was der Kunde außer Reparatur und Wartung – was im Wesentlichen die Kernaspekte des Schutzbrief sind – noch brauchen könnte.
Dabei sind wir schnell auf die eigentlich offensichtliche Frage gestoßen: Wer installiert denn überhaupt die Heizungen, Bäder etc. beim Kunden? Aus dieser Fragestellung entstand nun das zweite Standbein der Firma, die SHK-Installation. Gerade heute ist dieses Thema weit wichtiger als es noch vor einigen Jahren der Fall war, da vor allem in Europa auch die Gebiete Umweltschutz und Dekarbonisierung dabei eine wichtige Rolle spielen. Deutschland im Speziellen ist im Bereich SHK ein unglaublich wichtiger Markt. Daher haben wir diesen Markt 2021 ganz konkret betrachtet und nach einer ausführlichen Analyse festgestellt, dass zwar unser Schutzbrief-Angebot in Deutschland nicht ganz so viel Absatz findet wie anderswo, die SHK-Installation hier aber umso wichtiger ist. Wir sind also heute auch in Deutschland mit einer Dualstrategie unterwegs, allerdings ist hierzulande der Schutzbrief das kleinere Standbein und die SHK-Installation das größere. Beim Thema Nachfolge im SHK-Handwerk gibt es in Deutschland oft große Probleme. Da muss geholfen werden. Auf der anderen Seite gibt es auch beim Kunden einen großen Bedarf, den wir glauben, gut erfüllen zu können.
Das vollständige Interview können Sie in der Si-SHK lesen.